Hautnah: Ein Interview mit Daimi Aksahin

Daimi Aksahin © VitaSol Therme Bad Salzuflen
Daimi Aksahin © VitaSol Therme Bad Salzuflen

Erholung, Gesundheit und Wohlbefinden stehen im Mittelpunkt der Thermen der Kannewischer Collection. An insgesamt fünf Standorten in Deutschland bieten diese Wellness und Entspannung mit hoher Qualität. Aber nicht nur die Angebote der Thermen, sondern auch die Mitarbeiter tragen entscheidend zum Wohlbefinden der Gäste bei. Neben einer guten Ausbildung und Erfahrung bringen sie vor allem Begeisterung und Spaß an der Arbeit mit.

 

Einer dieser Mitarbeiter ist der 54-jährige Daimi Aksahin. Er arbeitet als Masseur in der WellnessLounge der VitaSol Therme in Bad Salzuflen. Aksahin ist von Geburt an blind, übt seinen Beruf möglicherweise gerade deshalb mit einer besonderen Feinfühligkeit und Hingabe aus.

 

Das Journal Wasserzeichen (Ausgabe 03.2018) stellt ihn vor:

 

Du bist Masseur und medizinischer Bademeister. Wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden?

 

Ich bin von Geburt an sehbehindert und habe eine Blindenschule besucht. Mein Praktikum wollte ich damals unbedingt im Krankenhaus machen. Dort hat mich sehr beeindruckt, wie die Behandlungen von Physiotherapeuten oder Masseuren den Menschen weiterhelfen – mir war klar, dass mich dieser Beruf erfüllen würde. Im März 1991 habe ich dann in Bad Salzuflen das Staatsexamen in den Händen gehalten.

 

Unterscheiden sich deine Massagen von denen anderer Therapeuten?

 

Ich weiß nicht, ob sie sich sehr unterscheiden. Wir alle möchten, dass es unseren Gästen besser geht. Ich persönlich lege viel Wert darauf, Blockaden zu lösen, und auf jeden Gast speziell einzugehen. Wenn jemand über Tennisarm klagt, bespreche ich mit ihm, ob ich einen Teil der Zeit seiner Problemstelle widmen soll. Ich versuche, das Leiden bestmöglich heraus zu massieren. Das ist kein Allheilmittel, hilft aber schon.

 

Massage in der WellnessLounge der VitaSol Therme © VitaSol Therme Bad Salzuflen
Massage in der WellnessLounge der VitaSol Therme © VitaSol Therme Bad Salzuflen

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

 

Als Masseur habe ich einen regulären 8-Stunden-Tag, wobei man auch erst um 10 oder 11 Uhr anfängt, je nachdem wie die Termine liegen. Wenn ich als Erster da bin, bereite ich zunächst alles vor. Ich kontrolliere die Behandlungsräume und wärme heiße Steine an. Wir beenden die meisten Massagen damit, die behandelten Partien mit einem heißen Stein entlang zu massieren. In der dunkleren Jahreszeit werden Kerzen angezündet und Öle in warmen Wasserbädern vorgewärmt. Wir legen Wert darauf, dem Gast alles so angenehm wie möglich zu machen.

 

Was ist deine Lieblingsmassage?

 

Meine Lieblingsmassagen sind immer die, nach denen mir die Gäste sagen, sie hätten keine Schmerzen mehr.

 

Was empfiehlst du deinen Gästen rund um die Massage?

 

Es gibt Gäste, die Ihren Massagetermin direkt nach der Arbeit haben. Sie kommen angespannt vom Tag, vielleicht nach einer längeren Fahrt. Ich empfehle ihnen, sich nach der Massage für 15–20 Minuten hinzulegen, bevor sie sich kalt duschen oder ins Wasser gehen. Wenn der Kopf während der Massage nicht abschalten will, merkt das der Körper, und ich merke es natürlich auch. Da hilft es auch nicht zu sagen, man solle sich fallen lassen. Das braucht Zeit. Wenn die Gäste möchten, massiere ich dann 5 Minuten am hinteren Kopfansatz, ähnlich wie bei der Cranio Sacral Therapie. Das hilft vielen, sich zu entspannen, und es freut mich, wenn solch kleine Extras gut ankommen. Ideal ist es natürlich, wenn die Gäste vorher in der ThermenLandschaft oder in der Sauna entspannen und dadurch vorwärmen. Der Körper hat dann schon Zeit sich zu erholen und die Muskeln können sich lockern.