Urlaub von der Allergie

Rolf von Bloh übergibt die Zertifizierungsurkunde zur allergikerfreundlichen Kommune an Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf im Beisein der ebenfalls zertifizierten Betriebe
Rolf von Bloh übergibt die Zertifizierungsurkunde zur allergikerfreundlichen Kommune an Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf im Beisein der ebenfalls zertifizierten Betriebe

Bad Salzuflen als allergikerfreundliche Kommune zertifiziert

Ein intensiver Prozess im Staatsbad Salzuflen fand mit der Zertifizierung zur „Allergikerfreundlichen Kommune“ seinen vorläufigen Abschluss. Bad Salzuflen wurde als erstes Thermalheilbad und erste allergikerfreundliche Kommune in OWL, dem Heilgarten Deutschlands, zertifiziert. Nach intensiver Vorarbeit und Schulung der Beteiligten durch den Deutschen Heilbäderverband e.V. erfüllt die Stadt jetzt die Voraussetzungen des Standards für Allergikerfreundlichkeit, die in den Kriterien der „Europäischen Stiftung für Allergieforschung“ (ECARF) festgelegt sind.

 

Zu den Anforderungen gehört, dass es ein Anbieternetzwerk gibt, in dem Unterkünfte, Gastronomie und Einzelhandel zusammenwirken. In Bad Salzuflen bieten jetzt neun Hotels, drei Pensionen und drei Ferienwohnungen geprüft gute Voraussetzungen für Allergiker. Außerdem haben sich sechs Restaurants und Cafés auf die besondere Zielgruppe eingestellt, ebenso wie zwei Friseure und zwei Supermärkte mit Bäckerei.

Zu den Anforderungen gehört, dass es ein Anbieternetzwerk gibt, in dem Unterkünfte, Gastronomie und Einzelhandel zusammenwirken. In Bad Salzuflen bieten jetzt neun Hotels, drei Pensionen und drei Ferienwohnungen geprüft gute Voraussetzungen für Allergiker. Außerdem haben sich sechs Restaurants und Cafés auf die besondere Zielgruppe eingestellt, ebenso wie zwei Friseure und zwei Supermärkte mit Bäckerei.

Zu den Anforderungen gehört auch, dass mindestens 10 Prozent der Gästebetten als allergikerfreundlich ausgewiesen werden. Weitere Leistungen sind zum Beispiel teppichfreie Böden oder kurzflorige Bodentextilien in den Zimmern, allergenundurchlässige Schutzbezüge, Verzicht auf allergene Grünpflanzen und die Ausstattung mit entsprechenden Körperpflegeprodukten. In den teilnehmenden Restaurants und Cafes stehen alternative Gerichte ohne allergene Stoffe wie Ei, Laktose, Nüsse, Gluten oder Sellerie auf der Karte, die Inhaltsstoffe sind ausgewiesen. Im Supermarkt sind Produkte wie eifreie Nudeln, Sojamilch, milch-, ei- und nussfreie Desserts, glutenfreies Brot, nuss-, erdnuss- und mandelfreies Müsli und selleriefreie Suppen und Brühgrundlagen erhältlich, gut gekennzeichnet und gut auffindbar. Am allergikerfreundlichen  Bad Salzuflen beteiligen sich auch Friseure, nach ausführlicher Beratung bekommen die Gäste die Pflegemittel, die für sie verträglich sind.

In einem Festakt unter Beteiligung von Stadt und Staatsbad, Vertretern des Deutschen Heilbäderverbandes e.V. und weiterer allergikerfreundlicher Kommunen wurden die Zertifikate der Stiftung ECARF übergeben: An die beteiligten Betriebe wie auch an die Stadt, die sich jetzt „Allergikerfreundliche Kommune“ nennen darf. Kurdirektor Stefan Krieger brachte es auf den Punkt: „Bei uns kann man jetzt Urlaub von der Allergie machen.“ Rolf von Bloh, Geschäftsführer des Deutschen Heilbäderverbandes wies auf die zunehmende Bedeutung von allergikerfreundlichen Angeboten hin. Wie bei anderen anerkannten Behinderungen gäbe es auch hier die Notwendigkeit, „barrierefreie“ Zonen zu schaffen, also gute Bedingungen für Allergiker. Deshalb biete der DHV Kurorten und Heilbädern die Profilierung als allergikerfreundliche Kommune an und führe sie an den Standard der Allergikerfreundlichkeit heran.

Die Mediziner Dr. Monika Harms aus Borkum und Dr. Eckhard Schreiber-Weber aus Bad Salzuflen wiesen auf die Vielfalt und Komplexität von Allergien hin und begrüßten die Möglichkeit für die Erkrankten und ihre Angehörigen, jetzt auch in Bad Salzuflen entspannt Urlaub machen zu können. Und sie wiesen zudem auf eine heilsame Einrichtung in Bad Salzuflen hin, die Allergikern schon lange zur Verfügung steht: Die Gradierwerke mit ihrer mikrofeinen Solezerstäubung, die Atemwege befreit und in der Innenstadt eine deutlich allergenreduzierte Zone schafft, ebenso wie Solebäder, die bei allergischen Hauterkrankungen mit Erfolg angewendet werden.

Die Zertifizierung zur „Allergikerfreundlichen Kommune“ wird für zwei Jahre vergeben. Die Akteure vor Ort hoffen, dass sich bis zur Folgezertifizierung in zwei Jahren die Anzahl der teilnehmenden Betriebe erhöht, wie das auch in den anderen zertifizierten Kommunen geschehen ist. Die Akzeptanz und der Marketingeffekt wurden aus diesen Erfahrungen als sehr positiv beschrieben.

Angesichts einer bundesweiten Quote von 30 Prozent Allergikern wurde in Bad Salzuflen ein Angebot geschaffen, das zukunftweisend ist – für Gäste ebenso wie für die Menschen aus der Region. In Zukunft können auch Allergiker einen weitgehend beschwerdefreien Urlaub in der Stadt erleben. Und alle Betroffenen vor Ort profitieren ebenfalls: Der Restaurantbesuch ohne Reue wird möglich, und der Einkauf wird einfacher.

Für die vielen Allergiker mit Atemwegsbeschwerden gibt es dazu noch die wohltuende Wirkung der Sole in Bad Salzuflen. Auf den Schwarzdornwänden der Gradierwerke wird sie in Mikroteilchen vernebelt, wodurch die Allergene in der Luft reduziert werden und sich eine lindernde und entspannende Wirkung auf die Atemwege einstellt. Verstärkt kann diese Wirkung in der Nebelkammer des ErlebnisGradierwerkes erlebt werden.  

Bundesweit ist Bad Salzuflen die sechste im Verbund allergikerfreundlicher Kommunen, dem Projekt des Deutschen Heilbäderverbandes. Damit hat sich die Stadt fit für die Zukunft gemacht – und vielen Menschen eine Alternative zu einem Alltag mit Beschwerden und Beeinträchtigungen geschaffen.